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PRESSE-INFORMATION Deutliche Mehrheit für Wiedereinführung der Wehrpflicht Hamburg, 09. März 2023 – Seit 2011 sind Wehrpflicht und Zivildienst in Deutschland ausgesetzt. Heute, rund zwölf Jahre später, spricht sich eine deutliche Mehrheit der Deutschen (61%) für die Wiedereinführung der Dienstpflicht aus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos. 43 Prozent der Befragten finden außerdem, dass eine künftige Wehrpflicht für alle Geschlechter gelten sollte, lediglich 18 Prozent würden eine Wiedereinführung nur für Männer bevorzugen. Nur drei von zehn Bundesbürgern (29%) sind komplett gegen eine Neuauflage der Dienstpflicht. Parteiübergreifende Einigkeit Eine jeweils stärkere Zustimmung als Ablehnung zur Wiedereinführung der Wehrpflicht findet sich unter den Anhängerschaften aller im Bundestag vertretenen Parteien. Am beliebtesten ist die Neuauflage unter der Wählerschaft der SPD: 53 Prozent sprechen sich hier für eine geschlechtsunabhängige Wehrpflicht aus, weitere 18 Prozent würden eine Dienstpflicht bevorzugen, die nur für Männer gilt. Dahinter folgen die Anhänger von AfD und Union, die ebenfalls eine für alle Geschlechter geltende Wehrpflicht bevorzugen (46% bzw. 41%). Unter den Sympathisanten dieser beiden Parteien findet jedoch auch die Wiedereinführung der Wehpflicht nur für Männer mit jeweils 25 Prozent größeren Anklang als bei denen der anderen im Bundestag vertretenen Parteien. Bei der Wählerschaft der Grünen (12%) und der Linken (14%) ist eine geschlechtsabhängige Dienstpflicht nur für Männer dagegen nur für eine Minderheit die favorisierte Option. Grünen- und Linken-Anhänger zeigen sich auch grundsätzlich etwas skeptischer gegenüber der Wehrpflicht als die der anderen Parteien: 41 Prozent der Grünen- und 38 Prozent der Linken-Wähler lehnen eine Einführung ab. Jedoch überwiegt auch bei diesen Parteien der Anteil derjenigen, der sich für eine geschlechtsunabhängige Dienstpflicht ausspricht (Grüne 44%, Linke 43%). Ähnlich sieht die Situation bei der Anhängerschaft der FDP aus. 40 Prozent bevorzugen hier eine für alle Geschlechter geltende Verpflichtung zum Wehr- bzw. Zivildienst, während 22 Prozent eine Dienstpflicht nur für Männer bevorzugen. Jeder dritte FDP-Sympathisant (33%) ist generell gegen eine Wiedereinführung. Ipsos GmbH Kontakt: Gudrun Witt, Sachsenstraße 6 Manager Communications 20097 Hamburg E-Mail: [email protected] Phone: +49 40 80096 4179 1

PRESSE-INFORMATION Jüngere skeptischer gegenüber Wehrpflicht als Ältere Ähnlich wie zwischen den Parteien findet sich auch zwischen den verschiedenen Altersgruppen jeweils eine deutliche Zustimmung für die Wiedereinführung der Wehrpflicht bzw. des Zivildiensts. Diese ist jedoch bei älteren Personen ab 60 Jahren höher als bei jüngeren Wahlberechtigten zwischen 18 und 39 Jahren. Unter den Älteren ist vor allem der Anteil derjenigen, die sich für eine geschlechtsunabhängige Wehrpflicht aussprechen, mit 47 Prozent deutlich höher als bei den Jüngeren (39%). Die Ablehnung der Wehrpflicht ist bei beiden Altersgruppen eine Minderheitenposition, auch wenn sich die Jüngeren (33%) deutlich skeptischer gegenüber der Dienstpflicht äußern als dies bei den Älteren der Fall ist, von denen nur ein Fünftel (22%) die Wiedereinführung ablehnt. Geschlechtsunabhängige Wehrpflicht bei Männern beliebter als bei Frauen Sowohl Männer als auch Frauen würden die Neuauflage der Dienstpflicht mehrheitlich begrüßen. Bemerkenswert ist jedoch, dass unter Frauen der Anteil derjenigen, die sich für eine geschlechtsunabhängige Dienstpflicht aussprechen, mit 36 Prozent deutlich geringer als bei den männlichen Befragten. Fast jeder zweite Mann (49%) würde einen Wehr- und Zivildient für alle Geschlechter bevorzugen. Im Umkehrschluss ist bei den weiblichen Befragten der Anteil derjenigen etwas größer, die in Sachen Wehr- und Zivildienst ausschließlich Männer in der Pflicht sehen (21% bei Frauen, 15% bei Männern). Ipsos GmbH Kontakt: Gudrun Witt, Sachsenstraße 6 Manager Communications 20097 Hamburg E-Mail: [email protected] Phone: +49 40 80096 4179 2

PRESSE-INFORMATION Methode Quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde vom 03. bis 04. März 2023 durchgeführt. Kontakt: Dr. Johannes Kaiser Ipsos Politik- und Sozialforschung [email protected] Fon: +49 30 3030645 7250 Über Ipsos Ipsos ist eines der größten Markt- und Meinungsforschungsunternehmen der Welt mit mehr als 18.000 Mitarbeitenden und starker Präsenz in 90 Ländern. 1975 in Paris gegründet, wird Ipsos bis heute von Forscher:innen geführt. In Deutschland sind wir mit über 500 Mitarbeitenden an fünf Standorten präsent: Hamburg, Berlin, München, Frankfurt und Nürnberg. Unsere Expert:innen in Forschung und Analyse verfügen über das breite Know- Ipsos GmbH Kontakt: Gudrun Witt, Sachsenstraße 6 Manager Communications 20097 Hamburg E-Mail: [email protected] Phone: +49 40 80096 4179 3

PRESSE-INFORMATION how von Multi-Spezialist:innen, das tiefe Insights in Handlungen, Meinungen und Motivationen erlaubt und so ein wahres Verständnis von Gesellschaft, Märkten und Menschen vermittelt. Wir haben die große Bandbreite unserer Lösungsansätze in 18 Service Lines zusammengefasst und unterstützen damit über 5.000 Kunden weltweit. Ipsos ist seit dem 1. Juli 1999 an der Euronext in Paris notiert. Das Unternehmen ist Teil des SBF 120 und des Mid-60 Index und hat Anspruch auf den Deferred Settlement Service (SRD). ISIN code FR0000073298, Reuters ISOS.PA, Bloomberg IPS:FP www.ipsos.de | www.ipsos.com Auszug aus dem Fragebogen Seit 2011 ist die Wehrpflicht in Deutschland ausgesetzt, durch die junge Männer verpflichtet wurden entweder sechs Monate den Grundwehrdienst oder alternativ einen Zivildienst zu absolvieren. Sollte die Wehrpflicht Ihrer Meinung nach wieder eingeführt werden? (1) Ja, aber dann für alle Geschlechter (2) Ja, aber wie zuvor ausschließlich für Männer (3) Nein (98) Weiß nicht (99) Keine Angabe Angenommen, Sie würden teilnehmen, welche Partei würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre? Gemeint ist die Zweitstimme, also die Stimme, die über die Stärke der Parteien im Bundestag entscheidet. (1) SPD (2) CDU (3) CSU (4) Bündnis 90/Die Grünen (5) FDP (6) AfD – Alternative für Deutschland (7) Die Linke (8) Andere Partei, und zwar _____ (95) Würde ungültig wählen (96) Würde keine Zweitstimme abgeben (98) Weiß nicht Ipsos GmbH Kontakt: Gudrun Witt, Sachsenstraße 6 Manager Communications 20097 Hamburg E-Mail: [email protected] Phone: +49 40 80096 4179 4

PRESSE-INFORMATION (99) Keine Angabe Geben Sie bitte Ihr Geburtsdatum an. Jahr: _________ Monat: _________ Geben Sie bitte Ihr Geschlecht an. (1) Männlich (2) Weiblich (99) Keine Antwort Ipsos GmbH Kontakt: Gudrun Witt, Sachsenstraße 6 Manager Communications 20097 Hamburg E-Mail: [email protected] Phone: +49 40 80096 4179 5